Kirche oder Standesamt?
vom 05. Mai 2017
Sind Sie eher der Typ Brautpaar für’s Standesamt oder bevorzugen Sie doch eher traditionell die kirchliche Trauung? Bei kirchlichen Trauungen gibt es grundsätzliche vier Möglichkeiten: die evangelische Trauung, die katholische Trauung, die ökumenische Trauung und die freie Trauung.
4 Kirchliche Trauungen
Die evangelische Trauung
Für die evangelische Kirche ist die standesamtliche Hochzeit bereits gültig für Braut und Bräutigam. Der Traugottesdienst findet im Anschluss statt und besiegelt quasi das bereits gegebene Versprechen vor Gott. Dadurch erhält die Ehe Gottes Segnung Gottes. Prinzipiell wird einer Person nur eine Ehe gestattet, jedoch gibt es die Möglichkeit, dass der Pfarrers nach Absprache mit dem Dekans einer erneuten Trauung einer geschiedenen Person zustimmt.
Die katholische Trauung
Für die katholische Kirche jedoch ist die standesamtliche Hochzeit allein nicht gültig. Erst eine kirchliche Trauung besiegelt die Ehe mit dem Segen Gottes. Die Ehe wird außerdem im Kirchenbuch registriert. Prinzipiell wird einer Person auch nur eine Ehe von der Kirche gestattet. Ein zweites Ja-Wort nach einer Scheidung ist also grundsätzlich nicht möglich, außer die erste Ehe konnte von einem kirchlichen Gremium als ungültig erklärt werden.
Die ökumenische Trauung
Wenn die kirchliche Trauung weder rein evangelisch noch katholisch stattfinden soll, kann sich das Brautpaar für eine ökumenische Trauung entscheiden. Hierfür meldet sich das Ehepaar bei Geistlichen beider Kirchen. Der Pfarrer jener Kirche, in welcher die Trauung stattfinden soll, wird bei der Trauung von dem Geistlichen der anderen Kirche unterstützt.
Die freie Trauung
Die freie Trauung erlaubt dem Ehepaar, wie der Name schon sagt, freie Kontrolle über den gesamten Ablauf der Trauung und die komplette Organisation. Freie Trauungen werden von freien Priestern, Pastoren, freien Hochzeitsrednern und selbständigen Theologen gleitet. Letztere gestalten die komplette Trauung nach Ihren individuellen Wünschen und Vorstellungen. Auch homosexuelle Paare haben die Möglichkeit, sich frei trauen zu lassen. Geschiedene können sich außerdem ohne Probleme erneut trauen lassen.
Die standesamtliche Trauung
Neben dem Segen vor Gott sorgt die standesamtliche Trauung für die Rechtsgültigkeit Ihrer Ehe im weltlichen Geschehen. Damit das auch reibungslos klappt, benötigen Sie folgende Papiere bei der Anmeldung:
- Abschrift des Geburtenbuches
- Lichtbildausweis
- Nachweis der Staatsangehörigkeit
- Urkundenachweise für Ihre akademischen Titel
Die standesamtliche Trauung muss rechtzeitig am Standesamt angemeldet werden, um alle Einzelheiten des Ablaufs der Trauung abklären zu können. Ab 6 Monaten vor dem Wunschtermin ist die Anmeldung möglich. Planen Sie für den Kernablauf ungefähr eine halbe Stunde ein und vergessen Sie nicht, die nötigen offiziellen Dokumente mitzunehmen.
TIPP: Manche Standesämter bieten Trauungen außerhalb ihrer Öffnungszeiten und an besonderen Orten an. Wenn Sie also einen romantischeren Ort im Sinn haben, besprechen Sie die Möglichkeiten und zusätzlichen Kosten mit Ihrem Standesamt.